Eine gewisse Liebe zur Symmetrie
Als eine Installation aus einem Essay-Heft und einer Videoarbeit wurde das Projekt »Eine gewisse Liebe zur Symmetrie« von der Initiatorin Anne Döring und ihrer Kollegin Melanie Reichert (Uni Kiel) im Ausgang der Ausschreibung »Neue Wege in der Gleichstellung« der Philosophischen Fakultät der Universität Kiel konzipiert.
Den Anstoß gab die Beobachtung, dass feministische Fragen zwar zumindest medial virulent wie lange nicht zu sind, andererseits aber häufig lediglich oberflächlich mitunter sogar populistisch diskutiert werden. Parodie, Travestie und Philosophie erscheinen den beiden die geeigneten Mittel, um allzu simple Bilder von Ampelfrauchen, emotional geführte Debatten um Gendergaga und T-Shirts mit Statements wie ›100% Female‹ gegen den Strich zu bürsten und sie somit für die Reflexion der Betrachter*innen zu öffnen.
»Kunst als Verfahren« lautet die entsprechende Losung eines russischen Formalisten Viktor Sklovskij, die sich das Projekt zu eigen macht: In einer für Kiel einzigartigen Kooperation von Wissenschaft und Kunst konnten die Videokünstlerin Marlene Denningmann (Berlin) und der Typograph Nils Küppers (Hamburg) gewonnen werden, um eine Installation zu erarbeiten, die sich in Text und Bild mit den beschriebenen Phänomenen auseinandersetzt.